gls-bank-nachhaltigkeitsbericht-2023-ueber-die-bank-hinaus

Für eine nachhaltige Entwicklung braucht es einen gesamtgesellschaftlichen Wandel.

Gemeinsame Transformation

Zusammen mit der GLS Gemeinschaft setzen wir uns jeden Tag für eine nachhaltige Zukunft ein. Dabei gehen wir über unser tägliches Bankgeschäft weit hinaus und fordern eine gesellschaftliche Transformation. Das können und wollen wir nicht allein – dafür brauchen wir Verbündete und nutzen unsere Einflussmöglichkeiten. Als Genossenschaftsbank legen wir dabei besonders viel Wert auf Zusammenarbeit und Gemeinschaft: Unsere Mitglieder können mitbestimmen und ihre Stimme beispielsweise in der jährlichen Mitgliederversammlung nutzen.

Position beziehen

Trotz internationaler Zielsetzungen wie den UN-Entwicklungszielen und dem Pariser Klimaabkommen könnte die Umstellung auf eine nachhaltige Wirtschaftsweise deutlich schneller voranschreiten. Notwendig für den Wandel sind politische Rahmenbedingungen auf nationaler Ebene. Wir beziehen klar Position und haben politische Forderungen aufgestellt, mit denen die Weichen für eine enkeltaugliche bzw. generationentaugliche Wirtschaftsweise gestellt werden können. Dabei handeln wir nicht aus Eigeninteresse, sondern orientieren uns an den sozialen, ökologischen und kulturellen Bedürfnissen der Gesellschaft. Noch Bank oder schon Aktivistin? Die Grenzen sind nicht immer eindeutig, denn mutiges Engagement ist gefragt.

Politisches Engagement

Da unsere Wirksamkeit wesentlich von politischen Rahmenbedingungen abhängt, nimmt die GLS Bank in einer kritisch-konstruktiven Haltung am öffentlichen Diskurs teil. Unserem Leitbild entsprechend wahren wir hierbei größtmögliche Transparenz. Zu unseren politischen Aktivitäten zählen unter anderem Aktivitäten im Rahmen von Wirtschaftsverbänden, Organisation von Diskussionsrunden und Workshops, Teilnahme an Konsultationsprozessen, Engagement in Arbeitskreisen und Beiräten sowie Publikation unserer politischen Forderungen. Wesentliche Themen unseres politischen Engagements sind die Rolle der Finanzwirtschaft bei der Finanzierung der sozial-ökologischen Transformation sowie deren realwirtschaftliche Rahmenbedingungen, insbesondere in Bezug auf unsere Kernbranchen und Sustainable Finance. Unsere Positionen haben wir sowohl auf unserer Webseite als auch in unseren einzelnen Branchenauswertungen veröffentlicht. Spenden an politische Parteien wurden im Berichtszeitraum nicht getätigt.

Darüber hinaus haben wir die Sustainable Banking Coalition mitgegründet. Gemeinsam mit vielen anderen werteorientierten Banken setzen wir uns in Europa für einen gesetzlichen Rahmen ein, der nachhaltige Bankwirtschaft fördert. Darüber hinaus wollen wir die Ziele der Europäischen Union im Bereich der sozialökologischen Gerechtigkeit stärker mit den privatwirtschaftlichen Bankbeziehungen der EU harmonisieren: die EU soll ihre Gelder stärker anhand von Nachhaltigkeitskriterien investieren.

Vier Forderungen im Überblick

Konsequente Abgabe auf Spritz- und Düngemittel

Die konventionelle Landwirtschaft führt zu einer massiven Verarmung der Lebensräume, der biologischen Vielfalt und der Bodenfruchtbarkeit. Auf Grund der beispiellosen Ausbeutung der Natur befinden wir uns mitten im sechsten großen Massenaussterben.

Ohne gesundes Wasser, gesunde Nahrung und gesunde Böden gibt es kein gesundes Leben. Umweltschäden durch Spritz- und Düngemittel müssen deshalb so hoch bepreist werden, dass die entstehenden Schäden ausgeglichen werden können. Da die Schäden jedoch oft schwer zu beziffern sind, kann sich der Preis vorerst auch an den Kosten zur Wiederherstellung oder Aufbereitung belasteter Lebensräume orientieren.

Trotz aller Herausforderungen benötigen wir einen Systemwandel in der Landwirtschaft. Aus diesem Grund fordern wir eine konsequente Abgabe auf die Nutzung von Pestiziden und Stickstoffdünger.

Bedingungsloses Grundeinkommen

Den Menschen sollen die Grundbedürfnisse wie Nahrung, Kleidung oder Wohnraum oder für den Zugang zu Kultur garantiert sein. Soziale und kulturelle Teilhabe ist ein Grundrecht unserer Verfassungsordnung. Unsere Wirtschaftsordnung stößt jedoch an Grenzen, wenn es darum geht, den derzeitigen Wohlstand gerecht zu verteilen und Menschen gleiche Lebenschancen zu ermöglichen.

Daher brauchen wir ein Grundeinkommen, das bedingungslos an alle Bürger*innen ausgezahlt wird und eine wirtschaftliche Grundsicherung am soziokulturellen Existenzminimum darstellt. Das bedingungslose Grundeinkommen beseitigt die Stigmatisierung von Erwerbslosen, Transferleistungsempfänger*innen und ärmeren Kindern ebenso wie eine mittlerweile undurchschaubare Sozialstaatsbürokratie. Deshalb fordern wir ein Grundeinkommen, das bedingungslos an alle Bürger*innen gezahlt wird. Damit können sie ihre wichtigsten Bedürfnisse befriedigen und an Politik, Kultur und Gesellschaft teilhaben.

Kapital stärker besteuern und Arbeitseinkommen entlasten

Die Wirtschaft ist in einem großen Wandel. Durch zunehmende Automatisierung steigt die Produktivität in der Herstellung und Dienstleistung stetig an und die Lohnquote sinkt. Menschliche Arbeit wird – soweit möglich – durch Maschinen ersetzt. Das bedeutet, dass die an die Wertschöpfung gekoppelten Geldströme vermehrt als Rendite dem Kapital zufließen und die Arbeitseinkommen relativ dazu sinken.

Die Finanzierung der öffentlichen Aufgaben sollte mehr aus Kapital und weniger aus Arbeit erfolgen. Wir brauchen daher dringend eine stärkere Besteuerung der Kapitaltransaktionen, des Kapitalertrags und des Kapitals selbst, sowie eine steuerliche Entlastung der Arbeitseinkommen. Abstrakte Finanzprodukte, die nur Geld mit Geld verdienen, müssen weiter stärker reguliert werden.

Ausnahmslose Abgabe auf den Ausstoß von CO2

Es reicht uns nicht, nur das zu ändern, worauf wir unmittelbar Einfluss haben. Deshalb setzen wir uns auch politisch für Rahmenbedingungen ein, die den Wandel hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft und für nachhaltiges Wirtschaften ebnen können. Damit Marktwirtschaft langfristig funktioniert, müssen Preise die wahren Kosten ausdrücken (True Cost Accounting) und die Kosten für langfristige Umweltschäden beinhalten. Daher fordern wir:
Sofortige Einführung einer ausnahmslosen CO2-Abgabe, sich an den tatsächlichen Folgekosten von aktuell 237 € pro Tonne orientiert. Die CO2-Bepreisung muss dabei sozialverträglich und fair ausgestaltet sein, sodass Menschen mit niedrigen Einkommen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht wird.

Um dieser Forderung Gehör zu verschaffen, hat die GLS Bank unter anderem gemeinsam mit der GLS Treuhand und der Stiftung Neue Energie den Verein ‚CO2-Abgabe e. V.‘ – heute CO2 im Bundestag e.V. mitgegründet. Er engagiert sich öffentlich und auf politischer Ebene für eine gerechte Bepreisung der klimaschädlichen CO2-Emissionen aus fossilen Energieträgern und hat beim Sondergutachten des Sachverständigenrats des Bundeswirtschaftsministeriums mitgewirkt. Darüber hinaus unterstützen wir alle Klimastreiks und finanzierten mehrere Studien für die Fridays-for-Future-Bewegung.

Unsere Vorstandssprecherin Aysel Osmanoglu trifft Bundeskanzler Olaf Scholz

Aysel Osmanoglu gehörte zu einer ausgewählten Gruppe der Stiftung KlimaWirtschaft. Mit Bundeskanzler Scholz tauschte sich die Gruppe über Herausforderungen und Lösungen für den Wirtschaftsstandort Deutschland auf dem Pfad zur Klimaneutralität aus.

Das nehmen wir aus dem Dialog mit:

  • Für die Transformation der Wirtschaft hin zur Klimaneutralität braucht es ein Unterhaken von Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft.
  • Ambitionierter Klimaschutz und wettbewerbsfähiges Wirtschaften müssen zum Treiber eines industriellen und gesellschaftlichen Modernisierungsprojekts werden.
  • Nur so können Arbeitsplätze gesichert, die Zukunft nachhaltig und resilient gestaltet werden.

Unsere Position zur EU Taxonomie

Die EU-Taxonomie ist ein Klassifizierungssystem für ökologisch nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten, das dabei helfen soll, privates Kapital in nachhaltige Investitionen zu lenken. Im Rahmen der EU-Taxonomie werden die Umweltziele der EU in Kriterien übersetzt, die Wirtschaftsaktivitäten und Investitionen erfüllen müssen, um als ökologisch nachhaltig gelten zu können. Die Umweltziele lauten:

  • Klimaschutz
  • Anpassung an den Klimawandel
  • Nachhaltige Nutzung und Schutz der Wasser- und Meeresressourcen
  • Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft
  • Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung
  • Schutz und Wiederherstellung der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme

Der bestehende Kriterienkatalog hinsichtlich Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel wurde im Juni 2023 um die vier übrigen Umweltziele ergänzt und umfasst nun alle Umweltziele. Ausschließlich Wirtschaftsaktivitäten aus den in der Taxonomie gelisteten Sektoren, die durch große oder kapitalmarktorientierte Unternehmen getätigt werden, können potenziell taxonomiekonform sein. Um tatsächlich taxonomiekonform zu sein, müssen zudem sogenannte technische Bewertungskriterien erfüllt werden.

Neben ökologischen Aspekten werden auch grundlegende soziale Mindeststandards berücksichtigt. Mit der Einführung einer umfangreicheren Sozialtaxonomie ist bis auf Weiteres jedoch nicht zu rechnen, obgleich eine EU-Expertengruppe bereits im Juni 2021 Vorschläge dafür vorgestellt hatte.

Ebenfalls diskutiert wird die Erweiterung der Umwelttaxonomie um eine Transformations-Taxonomie. Diese Entwicklung bleibt abzuwarten.

Fakt ist: Investor*innen bekommen ein immer stärkeres Bewusstsein für nachhaltige Finanzprodukte. Derzeit gibt es jedoch keine einheitlichen Qualitätsmerkmale dessen, was nachhaltig eigentlich bedeutet. Es braucht vertrauenswürdige Mindeststandards für nachhaltige Geldanlagen, um Greenwashing auf den Finanzmärkten entgegenzuwirken. Die EU-Taxonomie hätte solch eine Qualitätsdefinition sein können.

Durch die Aufnahme von Atomenergie und Gas verfehlt sie aber ihre ursprüngliche Idee. Die Diskussion darum, dass Investitionen in Waffen als sozial gewertet werden sollen, führt die Taxonomie endgültig ad absurdum. All diese Technologien gehen mit erheblichen negativen Umwelt- und Sozialwirkungen einher. Die EU-Taxonomie wird damit selbst zum Greenwashing. Folglich kann mit der EU-Taxonomie nicht das Ziel erreicht werden, Kapital in Branchen zu lenken, die zwar nachhaltig, jedoch nicht wirtschaftlich und deshalb unterfinanziert sind. Hierfür müssen die realwirtschaftlichen Rahmenbedingungen so angepasst werden, dass nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten wettbewerbsfähig werden. Daraufhin würden die Markteilnehmer*innen automatisch Kapital zur Verfügung stellen – ein nachhaltiger Anstrich hilft da nicht.

Die EU-Taxonomie wird in der jetzigen Ausgestaltung ihren eigenen Ansprüchen nicht gerecht. Vielmehr bedarf es echter nachhaltiger Mindeststandards auf der Grundlage einer überarbeiteten Taxonomie. Diese sollte sich an klaren sozial-ökologischen Kriterien orientieren, die auch zu einer Welt nach der Transformation passen. Oberhalb dieser Mindeststandards werden sich dann im Rahmen eines Qualitätswettbewerbs weitere, strengere Nachhaltigkeitsmarken im Markt etablieren.

Um den Anteil nachhaltiger Investitionen jedoch nicht nur von zehn auf zwanzig Prozent zu steigern, sondern die sozial-ökologische Transformation insgesamt zu bewältigen, braucht es bessere realwirtschaftliche Rahmenbedingungen: Investitionen in rückwärtsgewandte Unternehmen und sozial-ökologisch schädliche Technologien müssen grundsätzlich unrentabel werden.

Unsere Berichterstattung zu EU-Taxonomie kann in unserer nicht-finanziellen Erklärung nachgelesen werden.

Kein wirksames Lieferkettengesetz ohne Finanzsektor!

Im Februar 2022 forderte die GLS Bank innerhalb der "Initiative Lieferkettengesetz" gemeinsam mit über 100 Unternehmen, Wirtschaftsverbänden und Investoren ein verbindliches wie wirksames Lieferkettengesetz* auf EU-Ebene.
(* "Richtlinie über die Sorgfaltspflicht von Unternehmen im Bereich der Nachhaltigkeit").

Die Initiative Lieferkettengesetz formulierte fünf konkrete Forderungen:

  • Anwendung auf alle auf dem Binnenmarkt tätigen Unternehmen, unabhängig von Sektor und Größe, im Einklang mit den UN-Leitprinzipien;
  • Sorgfaltspflichten, die sich auf die gesamte Wertschöpfungskette erstrecken;
  • Verbindliche Anforderungen, die über formale Abhak-Ansätze hinausgehen, unverantwortliche Einkaufspraktiken adressieren und in geeignete Governance-Strukturen eingebettet sind, auch auf Vorstandsebene;
  • Substantielle und sichere Einbindung betroffener Stakeholder als zentraler Bestandteil der Sorgfaltspflicht; und
  • Glaubwürdige Durchsetzungsmechanismen, einschließlich robuster zivilrechtlicher Haftungsbestimmungen

Im Rahmen der legislativen Arbeit am Vorschlag der EU-Kommission für ein EU-Lieferkettengesetz haben wir uns für die Aufnahme des Finanzsektors in den Anwendungsbereich der Richtlinie eingesetzt. Unsere Position: Banken haben großen Einfluss auf die Investitionen und unternehmerischen Tätigkeiten realwirtschaftlicher Unternehmen. Wenn über ihre Finanzierungen Umweltschäden oder Menschenrechtsverletzungen möglich werden, sollten sie mit den Kund*innen in den Austausch dazu gehen und letztlich auch entsprechende Engagements zurückfahren.

Die europäische Lieferkettenrichtlinie CSDDD ist nun 2024 in Kraft getreten. Wir setzen uns weiterhin politisch dafür ein, dass Banken auch Verantwortung gegenüber ihren Kund*innen und nicht nur gegenüber ihren bankinternen Prozessen übernehmen müssen. 

Wirken im Ökosystem

Gemeinsam statt einsam

Der eigene Erfolg genügt nicht mehr. Wir sehen uns als Teil von Ökosystemen, um wirkungsvoll sein zu können. Gemeinsam können wir bedeutsame Hebel des Wandels identifizieren und bewegen. Die Bilder einer Zukunft, die wir wollen, leiten uns hierbei. Neben unserer Mitgliedschaft in Verbänden und Organisationen sind wir als GLS Gemeinschaft - bestehend aus Mitgliedern, Kund*innen und Mitarbeitenden - bereits ein eigenes Ökosystem, in dem wir auf eine generationengerechte Zukunft hinarbeiten.

Netzwerke der GLS Bank - Eine Auswahl aus 2023

  • Bundesverband deutscher Stiftungen e.V.
  • CDP Worldwide (Europe) gGmbH
  • Die Umwelt Akademie e. V.
  • Kemnader Kreis e.V.
  • Klimaschutz im Bundestag e.V.
  • Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft e.V. (FÖS)
  • Kulturkreis der deutschen Wirtschaft e.V. 
  • Stiftungsnetzwerk Region Stuttgart e.V.
  • VEEK e.V.
  • Verein zur Förderung der Akademie deutscher Genossenschaften e.V. 
  • Zukunftsrat Hamburg
  • Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG)
  • Global Alliance for Banking on Values (GABV)
  • International Association of Investors in the Social Economy (INAISE)
  • Institute for Social Banking e. V. (ISB)
  • Genossenschaftsverband – Verband der Regionen e.V. (gesetzlicher Prüfungsverband gem. § 55 Abs. 1 GenG) 
  • Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) (Spitzenverband der deutschen Genossenschaftsbanken) 
  • Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) und BVR Institutssicherung GmbH. Diese Einrichtungen dienen dem Institutsschutz zur Sicherung der angeschlossenen Banken und der Sicherung der Kundeneinlagen 
  • Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e.V. (Spitzenverband der deutschen Genossenschaftsorganisation) 

Global Alliance for Banking on Values

Gut zu wissen, dass Banken sich weltweit für einen sinnvollen Umgang mit Geld engagieren. Die wichtigsten nachhaltigen Institute haben sich im Verband Global Alliance for Banking on Values (GABV) zusammengeschlossen. Als Gründungsmitglied gehört die GLS Bank dem globalen Netzwerk seit Beginn an. Gemeinsam setzen wir uns mit über 41 Millionen Kund*innen aus derzeit 30 Ländern aktiv für den notwendigen Wandel unseres globalen Finanzsystems ein.

GLS Branchen: Unsere Netzwerke

  • Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft e.V.
  • Bundesverband der Freien Alternativschulen e.V. (BFAS)
  • Bund der Freien Waldorfschulen e.V. und deren Landesarbeitsgemeinschaften
  • Montessori Bundesverband Deutschland e.V.
  • Netzwerk der Waldorfgeschäftsführer*innen im Bund der Freien Waldorfschulen e.V.
  • VDP Hessen e.V.
  • VDP NRW e.V.
  • BioBoden Genossenschaft
  • BÖLW e.V.
  • Bündnis für enkeltaugliche Landwirtschaft
  • Bioland e.V. Gruppe
  • Demeter e.V. Gruppe
  • Naturland e.V. Gruppe
  • Bundesverband Naturkost Naturwaren e.V. (BNN)
  • Regionalwert Implus GmbH
  • Sowie zahlreiche regionale Partner*innen und Fördervereine
  • 100 Prozent GmbH - Wirtschaftsverband Erneuerbare Energien
  • Bundesverband Erneuerbare Energien e.V.
  • Bundesverband Solarwirtschaft e.V.
  • Bundesverband WindEnergie e.V.
  • Erneuerbare Energien Hamburg e.V.
  • Eurosolar e.V.
  • Fachverband für Biogas e.V.
  • fesa e.V.
  • Landesverband Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein e.V.
  • LEE NRW

(vorläufige Liste)

  • AGRA-TEG
  • B.A.U.M. e.V.
  • Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft (BNW)
  • C2C NGO
  • Grubengold
  • Impact HUB Berlin GmbH
  • ruhrmobil-E
  • Stadtmobil
  • Stiftund Verantwortungseigentum 
  • Südbaden AG
  • VEEK e.V.
  • VdAB e.V.
  • VdAB BSB GmbH
  • Bundesverband anthroposophisches Sozialwesen e.V.
  • Nikodemus-Werk e.V.
  • Deutscher Paritätischer Bundesverband
  • Bundesverband evangelische Behindertenhilfe
  • VKAD, Verband katholischer Altenhilfeeinrichtungen e.V.
  • DEVAP, Deutscher evangelischer Verband für Altenarbeit und Pflege e.V.
  • Anthropoi
  • C2C NGO
  • DGNB e.V.
  • Forum Gemeinschaftliches Wohnen e.V.
  • Koalition für Holzbau
  • Netzwerk Immovilien e.V.
  • Stiftung Edith Maryon
  • Stiftung trias
  • WIG Wohnen in Gemeinschaft
  • Wohnbund e.V.

Fair Finance Week Frankfurt

Change Finance – Die Banken auf dem Weg zur Nachhaltigkeit? Die Finanzbranche ist in Bewegung. Unter Schlagworten wie „Green Finance“ werden Veränderungen angekündigt. Doch wie viel steckt dahinter? Was ist nur Propaganda und wo werden tatsächlich neue Weichen gestellt? Zu diesen Fragen hat das Fair Finance Network Frankfurt zum Mitdiskutieren, Zuhören und Fragen stellen eingeladen. Das Fair Finance Network Frankfurt ist ein Netzwerk von in Frankfurt ansässigen nachhaltigen Finanzinstituten. Neben der GLS Bank sind auch die lokalen Filialen der Evangelischen Bank eG sowie die Triodos Bank N.V. Deutschland, Oikocredit Förderkreis Hessen-Pfalz e.V. und auch die Invest in Visions GmbH Netzwerkmitglieder. 

Aktuelle Beteiligungen der GLS Bank

Die purpose Evergreen Capital GmbH & Co. KGaA

Die purpose Evergreen Capital GmbH & Co. KGaA ist ein internationales Netzwerk von Organisationen, das Unternehmen die Umsetzung von Verantwortungseigentum sowie Nachfolge-, Übergabe- oder Wachstumsfinanzierung durch die Bereitstellung von Wissen, Ressourcen, Beratung und Kapital ermöglicht. Ziel ist es, Unternehmen dabei durch alternative Eigentümerstrukturen zu helfen, dauerhaft unabhängig und sinnorientiert zu bleiben, und durch Vermögensbindung zweckgebundene Gewinne zu generieren. Dafür investiert purpose ohne Stimmrechte, um Entscheidungsbefugnisse bei Treuhändern des Unternehmens zu belassen.

right. based on science GmbH

Die right. based on science GmbH entwickelt wissenschaftsbasierte Klimametriken und Softwarelösungen für die Wirtschaft und den Kapitalmarkt. Damit hilft das Unternehmen konkret dabei, den Beitrag von Banken, Gesellschaften und Unternehmen zur globalen Erwärmung in °C zu messen und zu steuern.

Bildung

Menschen stimmen per Handzeichen ab.

Kommunikation

Darüber hinaus haben wir durch eine umfassende und regelmäßige Pressearbeit mit zahlreichen Interviews in Rundfunk, Print- und Onlinemedien zu einer Verbesserung des Verständnisses finanzwirtschaftlicher Zusammenhänge beigetragen.

Kooperationen mit Bildungseinrichtungen

Wir kooperieren mit verschiedenen Bildungseinrichtungen. Regelmäßig arbeiten bei uns junge Menschen von der Uni Witten-Herdecke als Werkstudierende; Studierende der Alanus Hochschule Bonn absolvieren bei uns in verschiedenen Abteilungen der GLS Bank ihre Praktika. Das macht gleich doppelt Spaß: Einerseits bekommen Studierende Einblicke in aktuelle Themen mit hoher Praxisrelevanz, andererseits bekommen wir wissenschaftlichen Input zu Themen, die uns bewegen.

Zudem bieten wir Nachwuchsförderung durch Teilnahme an Qualifizierungsangeboten und weiterführende Studienangebote sowie Traineeprogramme im Verbund mit weiteren Banken angeboten, wie der Sozialbank, Bank im Bistum Essen oder der KD Bank an.

Heute für morgen

Unser Anliegen ist es, die Zusammenhänge zwischen Finanzen, Klimawandel, Biodiversitätsverlust, sozialer Ungleichheit aber auch zu Transformation, Lenkungswirkungen von Kapital und finanzieller Verantwortung deutlich zu machen. In regelmäßigen Veranstaltungen, Vorträgen und finanzierten Studien zeigen wir, wie Geld positiv wirkt und welchen Einfluss wir alle mit unserem Geld haben. Wir nutzen das direkte Gespräch, soziale Medien und betreiben Öffentlichkeitsarbeit - das verstehen wir als unseren Bildungsauftrag.

Anders als bei vergleichbaren Kreditgenossenschaften hat die GLS Bank keine Vertreterversammlung installiert. Dadurch hat jedes Mitglied unmittelbaren Zugang zum höchsten Entscheidungsgremium der GLS Bank. Aber auch außerhalb dieses formalen Rahmens bestehen zahlreiche zentrale und dezentrale Veranstaltungen mit unmittelbaren Kontaktmöglichkeiten für Mitglieder zum Vorstand und zum Management der GLS Bank sowie zu den Geschäftsleitungen der Konzerngesellschaften. Von diesen Möglichkeiten wird umfassend Gebrauch gemacht.

Als Bank stehen wir in einem ungewöhnlich engen und intensiven Kontakt mit unseren Mitgliedern, Kund*innen und Geschäftspartner*innen. Dabei sind diesen Menschen soziale und ökologische Werte besonders wichtig. Entsprechend intensiv machen sie von den Interaktionsmöglichkeiten der GLS Bank Gebrauch.

Jedes Jahr laden wir unsere Mitglieder für zwei Tage zu unserer Jahresversammlung ein und nutzen diese Gelegenheit für intensive Diskussionen über soziale und ökologische Themen.

Institute for Social Banking

Die GLS Bank ist Gründungsmitglied des Institute for Social Banking. Das ISB sensibilisiert Menschen für soziale und ökologische Gestaltungsmöglichkeiten von Banken. Die Weiterbildungs-Angebote und Vernetzungsformate richten sich an Mitarbeiter*innen von traditionellen und alternativen Banken. Wir möchten die Zusammenarbeit mit dem Institute for Social Banking intensivieren und prüfen derzeit die Entwicklung eines Bildungsprogramms.

Auch wir selbst entwickeln uns im Austausch immer weiter als Expert*innen im nachhaltigen Banking und für nachhaltiges Wirtschaften. Mitarbeitende der GLS Bank erweitern jedes Jahr ihren Horizont zum nachhaltigen Banking bei der "International Summer School" und "Expert Exchange Labs" des Institute for Social Banking und der "Leadership Academy" der Global Alliance for Banking on Values.

Veranstaltungen im Rampenlicht

Highlights aus 2023 - Aktuelle Veranstaltungen der GLS Bank

In der Online-Veranstaltung GLS Bank konkret haben wir die GLS Bank in Zahlen, Daten und Fakten vorgestellt. Dabei legen wir den Fokus auf unsere Wirkung. In verschiedenen digitalen und hybriden Formaten haben wir Möglichkeiten geschaffen unseren Kund*innen, Mitgliedern und interessierten Menschen zu begegnen und in den Austausch zu kommen. Für unsere Neukund*innenempfänge bei Kundenprojekten vor Ort konnten wir 100 Menschen begeistern und die GLS Bank erlebbar machen. Auf unserer Mitgliederrundreise durften wir mit über 1.000 Menschen ins Gespräch kommen.

In digitalen Formaten zum Beispiel zur Sanierung von Immobilien und unserem Solarrechner durften wir vielen Menschen begegnen und in spannende Diskussionen kommen. Mit unseren Firmenkund*innen kamen wir unter anderem auf Fachmessen wie der Biofach, Intersolar, e-Bike-Messe FFM und Expo Real in den Austausch. Zusätzlich zu insgesamt 71 Formaten, bei denen wir (Mit-)Veranstalterin waren, waren wir auch in diesem Jahr bei 105 (digitalen) Veranstaltungen als Referent*innen aktiv z.B. vor Fachpublikum wie anderen Kreditinstituten oder an Universitäten und Hochschulen.

GLS Bank Jahresversammlung

Kann man „Wirtschaft“ und „Liebe“ in einem Satz sagen, ohne dass es komisch klingt? Mehr als 1.000 Mitglieder der GLS Bank waren sich einig: Wir machen das. Denn nur so schaffen wir die nachhaltige Transformation.

Aysel Osmanoglu verwies in ihrer Eröffnungsrede auf die Studie der Earth Commission. Sieben von acht planetaren Grenzen sind demnach überschritten. Das sei die Folge einer Wirtschaftsweise, die auf Gewinnmaximierung ausgelegt ist. Wirtschaft sei in ihrer Grundidee auf die Befriedigung von Bedürfnissen ausgerichtet. „Die soziale Marktwirtschaft hat viele Bedürfnisse befriedigt, keine Frage. Aber wir merken jetzt, dass die Wirtschaftsweise - also der herrschende Kapitalismus - über dieses Ziel hinausgegangen ist“, sagte Aysel Osmanoglu. „Wir sollten damit beginnen, das System zu hinterfragen und zu erweitern.“ Und zwar mit Liebe statt Gewinnstreben in der Wirtschaft.

Gemeint sein kann vieles: Verbundenheit und Fairness in Geschäftsbeziehungen, Chancengleichheit, Vielfalt und Gerechtigkeit. Eine Erklärung, warum diese Qualitäten in der Wirtschaft fehlen, hatte Maike Sippel, Professorin für Nachhaltige Ökonomie an der Universität Konstanz. „Wir müssen in der Wirtschaftslehre davon wegkommen, Gewinnmaximierung zu predigen.“

Für alle, die nicht dabei sein konnten oder die Jahresversammlung noch einmal erleben möchten, gibt es hier den Mittschnitt: mit Bärbel Höhn, Professor Maike Sippel, den GLS Kunden WEtell und HEYHO und vielen weiteren spannenden Beiträgen.

Menschen stehen bei einem Fahrradworkshop auf einem Vorplatz zusammen.