Unser Zukunftsbild Bildung und Kultur
Als GLS Bank nutzen wir Geld als soziales Gestaltungsmittel. Gemeinsam mit unseren Kund*innen wollen wir durch den bewussten, verwendungsorientierten Umgang mit Geld die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft sichern und fördern. Die Grundlage für unsere Arbeit und unser Verständnis einer nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft bilden unser Leitbild und die Anlage- und Finanzierungsgrundsätze. Darin halten wir fest, welche Geschäftsfelder und -aktivitäten wir grundsätzlich von einer Finanzierung ausschließen und welche Geschäftsfelder wir im Rahmen unserer Finanzierungsentscheidungen positiv bewerten, weil sie aus unserer Sicht zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft beitragen.
Daraus abgeleitet ergeben sich unsere sechs Branchen. Für diese haben wir jeweils in einem Zukunftsbild unsere Vision für die Branche festgehalten – sprich: Was ist für uns der Zielzustand einer nachhaltigen Gesellschaft in dieser Branche?
Für die Branche „Bildung & Kultur“ halten wir fest:
Bildung und Kultur prägen die Erfahrung und die Wahrnehmung der Menschen. Dort wird neben dem persönlichen und familiären Umfeld ein Grundstein für zukunfts- und werteorientiertes Handeln und für individuelle, bedarfs- und interessensgerechte Entwicklungswege gelegt. In diesem Wissen entwickelt und begleitet die GLS Gemeinschaft Wege des gesellschaftlichen Wandels mit zukunftsweisenden Bildungs- und Kultureinrichtungen:
Pädagogische Vielfalt, eine gute Betreuung und Bildungskonzepte zur Vermittlung zukunfts- und werteorientierter Handlungskompetenzen ermöglichen, dass Kinder, Jugendliche und Erwachsene ihre geistigen, seelischen und sozialen Fähigkeiten und Interessen bestmöglich entwickeln können. So lernen sie, ihr Leben zu gestalten und Verantwortung zu übernehmen – jede*r auf der Grundlage der eigenen Fähigkeiten. Dazu tragen auch eine entsprechende Ausstattung, nachhaltige Bauweisen und die Gestaltung der Räume im Sinne einer gesunden, lernfördernden Umgebung bei. Die Mitarbeitenden gehen partnerschaftlich und zugewandt mit den Menschen um, mit denen sie arbeiten. Gute Bildungseinrichtungen sollten allen Menschen zugänglich sein und Vielfalt fördern. So stützen sie auch eine der Grundsäulen unserer Demokratie: gebildete und mündige Bürger*innen. Dabei sind freie Bildungseinrichtungen Treiber der pädagogischen Entwicklung. Sie gestalten ein gemeinschaftliches Miteinander und ermöglichen Teilhabe und Austausch.
Freie Kultureinrichtungen sind unabhängig, agieren mit gesellschaftlichem Auftrag und erproben neue Wege der Partizipation. Durch vielfältige kulturelle und künstlerische Angebote bereichern sie das gesellschaftliche Zusammenleben, schaffen eine kritische Öffentlichkeit und balancieren den Erhalt des kulturellen Erbes mit gesellschaftlichem Wandel. Verschiedene Kulturen und kulturelle Einrichtungen existieren friedlich neben- und miteinander. So schaffen sie eine vielfältige, friedliche und tolerante Gesellschaft.
Hintergründe zur Branche
In der Branche Bildung & Kultur unterscheiden wir zwischen zwei Teilbereichen: Bildung sowie Kunst, Kultur und Weltanschauung.
Zu Bildung gehören Bildungseinrichtungen in freier Trägerschaft, allgemeinbildende Schulen und Förderschulen, Erwachsenenbildung, Kindertagesstätten sowie Sportstätten und Vereine für Breitensport.
Im Bereich Kunst, Kultur und Weltanschauung unterstützen wir Religionsgemeinschaften, Gemeinschaften zur Ausübung und Organisation des freien Geisteslebens sowie kulturelle Einrichtungen (Musik, Kunst, Film).
Herausforderungen und Schwerpunkte 2024
Der Lehr- und Fachkräftemangel stellt das Bildungssystem weiterhin vor erhebliche Herausforderungen. Auch für Schulen in freier Trägerschaft ist es zunehmend schwierig, qualifiziertes Personal zu gewinnen und die steigende Zahl an Schüler*innen angemessen zu betreuen. Viele Betreiber stehen vor der Aufgabe, ihr pädagogisches Angebot an die wachsenden Bedarfe anzupassen, während strukturelle und finanzielle Hürden den Handlungsspielraum einschränken.
Gleichzeitig vergrößert sich die Schere zwischen Kindern aus bildungsnahen und bildungsfernen Elternhäusern. Fehlende Unterstützung (-smöglichkeiten) im häuslichen Umfeld verschärft die ohnehin bestehenden Ungleichheiten im Bildungssystem. Freie Schulen können hier einerseits neue Wege aufzeigen, andererseits bleibt der Zugang für viele Familien aufgrund der Schulgelder erschwert. Eine bessere Refinanzierung des freien Schulwesens durch staatliche Mittel könnte Abhilfe schaffen, indem sie die finanzielle Belastung für Eltern reduziert oder gar ganz aufhebt. Dies wäre ein wichtiger Schritt, um Chancengleichheit zu fördern und jedem Kind unabhängig von der sozialen Herkunft Zugang zu guter Bildung zu ermöglichen.
Gerade im Hinblick auf die aktuellen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen zeigen sich dabei die Bedeutung und Notwendigkeit, Lernkonzepte weiterzuentwickeln und Schüler*innen zukunftsgerichtete, werteorientierte Kompetenzen zu vermitteln. Dabei nehmen wir aber auch positiv wahr, dass neben den etablierten reformpädagogischen Ansätzen auch an kommunalen Schulen und Bildungseinrichtungen vermehrt Bestrebungen erkennbar sind, das System grundlegend zu überdenken und neue Lernmodelle zu erproben. Diese Entwicklung zeigt sich ebenso im freien Schulwesen außerhalb der traditionellen Verbandsstrukturen, wo innovative Bildungsansätze zunehmend Anklang finden.
Finanzielle Branchenkennzahlen 2024
- 2024 wurden in der Branche Bildung & Kultur neue Kredite in Höhe von 80,7 Mio. Euro vergeben.
- Die Branche Bildung & Kultur macht einen Anteil von 7 % am gesamten Neukreditvolumen im Jahr 2024 aus.
- Die Kennzahlen und Kundenbeispiele, die im Folgenden vorgestellt werden, beziehen sich auf Finanzierungen des Kompetenzcenters Bildung & Kultur.
 
                
            Interview mit Marion Amelung
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Ein aus unserer Sicht ebenfalls zentrales Thema ist der wachsende Bewegungsmangel unter jungen Menschen, der durch die zunehmende Digitalisierung und veränderte Lebensgewohnheiten verstärkt wird. Sport und Bewegung sind jedoch nicht nur für die physische Gesundheit von großer Bedeutung, sondern auch für die soziale Entwicklung. Gemeinsames Sporttreiben fördert Teamgeist, Resilienz und soziale Kompetenzen. Daher wollen wir diesen Bereich durch Finanzierungen von Sportanlagen von Schulen, Kitas aber auch Sportvereinen stärker unterstützen. Wichtig ist uns dabei, dass z.B. die Vereine auch inklusiv arbeiten.
Schließlich bleibt auch die Nachhaltigkeit von Bildungseinrichtungen ein entscheidender Aspekt. Energieeffiziente Gebäude, ressourcenschonende Bauweisen und eine lernfördernde Raumgestaltung können einen wichtigen Beitrag zur sozial-ökologischen Verantwortung leisten. Doch steigende Baukosten und hohe Zinsen erschweren die Umsetzung solcher Projekte erheblich. Um langfristig nachhaltige Bildungsorte zu schaffen, braucht es daher tragfähige Finanzierungsmodelle und gezielte Fördermaßnahmen, die es auch freien Trägern ermöglichen, ökologisch und zugleich wirtschaftlich tragfähig zu bauen.
Auch der Bereich Kunst, Kultur und Weltanschauung steht vor besonderen Herausforderungen. Viele Einrichtungen kämpfen mit finanziellen Engpässen und unsicheren Förderstrukturen. Besonders betroffen sind Musik-, Kunst- und Filmprojekte, aber auch religiöse und weltanschauliche Gemeinschaften, die Räume für den interkulturellen Dialog und die persönliche Sinnsuche bieten. Gleichzeitig entstehen neue Formate, die gesellschaftliche Teilhabe fördern, etwa durch digitale Plattformen oder partizipative Kunst- und Bildungsprojekte. Ein stärkerer gesellschaftlicher und politischer Fokus auf die Finanzierung und Förderung kultureller und weltanschaulicher Einrichtungen wäre entscheidend, um deren langfristige Existenz zu sichern und ein lebendiges, vielfältiges Kultur- und Geistesleben als tragende Säule der Gesellschaft zu erhalten.
Mit Blick auf diese Entwicklungen und die Vielzahl der Investitionsbedarfe wollen wir mit gezielten Unterstützungsangeboten unseren Beitrag zu einer vielfältigen und zukunftsweisenden Bildungs- und Kulturlandschaft leisten. Dazu gehörte letztes Jahr unter anderem ein Sonderkontingent für gemeinnützige Einrichtungen im Rahmen der Initiative zur sozialen Wende.
Mehr zu unseren Themen und Finanzierungen in den folgenden Abschnitten.
Ergebnisse der Wirkungstransparenz
Pädagogische Vielfalt
Ein solches Angebot zeigt sich in erster Linie in der Vielfalt der pädagogischen Ansätze. Hier eröffnet sich vor allem durch das freie Schulwesen ein breites Spektrum. Freie Bildungs- und Betreuungsträger werden in der Regel gegründet, um pädagogische Konzepte umzusetzen, die es im staatlichen Schulwesen nicht – oder noch nicht – gibt. Hierzu zählen insbesondere die reformpädagogischen Ansätze der Waldorf- und Montessoripädagogik aber auch andere Konzepte, die individualisiertes, altersübergreifendes, selbstbestimmtes oder mehrsprachiges Lernen beinhalten.
Diese Aspekte fließen in die Finanzierungsentscheidung mit ein. Wir übersetzen unsere Einschätzung in einen Orientierungswert – eine Skala – von „hervorragend“ bis „ungenügend“ (bzw. von 1-5). Dabei bewerten wir die Zugehörigkeit zu einem reformpädagogischen Verband (Waldorf, Montessori, BFAS) als „gut“, insofern als darüber geprüfte Qualitätskriterien erfüllt werden. Werden darüber hinaus verschiedene Ansätze kombiniert oder besondere, zusätzliche Angebote geschaffen, bewerten wir ein Konzept als „hervorragend“. Der Durchschnitt lag für die im letzten Jahr finanzierten Einrichtungen bei 1,63. 37 % der Einrichtungen wurden mit „hervorragend“ bewertet.
Wie sich das in der konkreten Ausgestaltung der Bildungsangebote zeigt, wird in den nächsten Abschnitten aufgegriffen.
Insgesamt wurden durch GLS Bank Finanzierungen im letzten Jahr 7.158 Bildungsplätze neu finanziert oder im Bestand gesichert. Davon wurden 2.488 Plätze neu geschaffen. Diese verteilten sich deutschlandweit auf 12 Bundesländer.
Durch ein vielfältiges pädagogisches Angebot werden die individuellen Interessen und Bedarfe von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen berücksichtigt und ganzheitliche Kompetenzen vermittelt.
Einschätzung des pädagogischen Konzepts bei 2024 finanzierten Einrichtungen für Bildung & Kultur
Zukunftsweisendes Lernen
Bildungsangebote sollten junge Menschen auf eine selbstbestimmte und verantwortungsbewusste Teilhabe an der Gesellschaft vorbereiten. Während klassische Lehrpläne diese Themen oft theoretisch behandeln, liegt der Schlüssel zu einer wirksamen Umsetzung in praxisnahen Methoden, die kritisches Denken, Partizipation und eigenverantwortliches Handeln fördern. Besondere Konzepte heben sich hier durch individuelle Lernwege, projektbasiertes Arbeiten und eine werteorientierte Pädagogik hervor, die den Schüler*innen ermöglichen, diese Kompetenzen nicht nur zu verstehen, sondern aktiv zu leben und anzuwenden.
Nach Einschätzung der Kundenbetreuer*innen sind 94 % der im letzten Jahr finanzierten Bildungseinrichtungen „gut“ oder „hervorragend“ darin, ihren Schüler*innen entsprechende Kompetenzen zu vermitteln.
Innovative Unterrichtskonzepte vermitteln zukunfts- und werteorientierte Kompetenzen wie Demokratieverständnis, Medienkompetenzen, „Lernen fürs Leben“.
 
                
            Einschätzung zur Vermittlung zukunftsweisender Kompetenzen an 2024 finanzierten Bildungseinrichtungen
So bieten zum Beispiel 79,1 % Projekte im Bereich Umwelt und Ernährung an. 77,8 % integrieren Lerninhalte zu alternativen Wirtschaftsformen, um neue Perspektiven und Möglichkeiten für nachhaltiges, soziales und gemeinwohlorientiertes Wirtschaften aufzuzeigen. Diese Projekte tragen dazu bei, kritisches Denken zu fördern und die Auswirkungen des bestehenden Systems auf Gesellschaft und Umwelt zu reflektieren und eigene Lösungsansätze entwickeln. Die Schüler*innen lernen, ökonomische Zusammenhänge aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, Abhängigkeiten zu erkennen und innovative, zukunftsfähige Modelle zu bewerten. So werden sie befähigt, bewusstere wirtschaftliche Entscheidungen zu treffen und aktiv an einer gerechteren und nachhaltigeren Gesellschaft mitzuwirken.
Teilhabe & Zugang
Dabei umfassen Teilhabe und Zugang verschiedene Aspekte wie chancengerechten Zugang zu Bildung unabhängig von sozialer oder finanzieller Herkunft, barrierefreies Lernen, die Berücksichtigung individueller Lernbedürfnisse, kulturelle und sprachliche Vielfalt im Unterricht sowie die aktive Mitgestaltung von Bildungsprozessen durch Schüler*innen, Eltern und Lehrkräfte.
Die Ausgestaltung und Umsetzung stellen viele Bildungseinrichtungen vor Herausforderungen insbesondere aufgrund der begrenzten finanziellen und personellen Ressourcen und den bestehenden strukturellen Ungleichheiten. Hier sind erhebliche Investitionen, aber auch strukturell übergreifende Maßnahmen und Konzepte notwendig, die nicht nur in die Verantwortung der einzelnen Schule übertragen werden können.
Was konkret umgesetzt werden kann und welche Ansätze sich als sinnvoll und wirksam erweisen, ist maßgeblich von den jeweiligen Rahmenbedingungen und dem Umfeld abhängig. Auch dazu gehen wir mit unseren Kund*innen ins Gespräch.
Gute Bildung, Mitgestaltung und Teilhabe an kulturellen und künstlerischen Aktivitäten muss allen Menschen zugänglich sein.
 
                
            Unter anderem bewerten wir einen transparenten Umgang mit der Zusammensetzung der Schulgelder und Alternativen wie einkommensabhängige Standards oder Informationen zu Förderprogrammen positiv. An andere Stelle setzen einzelne Schulen bestimmte bauliche Maßnahmen um, die spezielle Bedarfe berücksichtigen und deutlich über die gesetzlichen Vorgaben zur Barrierefreiheit hinaus gehen.
Mit Blick auf die 2024 finanzierten Einrichtungen: 61 % haben ein Inklusionskonzept erarbeitet und/ oder bieten Fördermaßnahmen an. Weitere 22% arbeiten aktuell daran.
In der Summe waren 576 Bildungsplätze mit Inklusions- und/ oder Integrationsmaßnahmen belegt. Von den insgesamt finanzierten 7.158 Plätzen sind das ca. 8 %. Zur Einordnung: gemäß der Statistik zum Schuljahr 2022/2023 lag der Anteil Schüler*innen mit Förderbedarf deutschlandweit bei 7,6 % [1]. Die Inklusionsquote, d.h. der Anteil Schüler*innen mit Förderbedarf, die eine Regelschule besuchen, lag zuletzt (2020/2021) bei 3,5 % [2].
Ganzheitlich auf das Thema Inklusion und Integration geblickt – unter Berücksichtigung der angesprochenen Herausforderungen – schätzen die Kundenbetreuer*innen die Umsetzung an 2024 finanzierten Einrichtungen zu 79,6 % als „gut“ oder „hervorragend“ ein.
Einschätzung zu Integration & Inklusion an 2024 finanzierten Bildungseinrichtungen
Auch der Bereich der Erwachsenenbildung spielt eine zentrale Rolle in der Gesellschaft, da sie lebenslanges Lernen ermöglicht, Menschen befähigt, sich an gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen anzupassen, und soziale sowie berufliche Aufstiegschancen verbessert. Laut einer repräsentativen Umfrage von KfW Research aus dem Jahr 2021 hängt auch hier die Teilnahme stark vom Einkommen ab: Während 60 % der Erwerbstätigen mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen über 5.000 Euro an Weiterbildungsmaßnahmen teilnahmen, lag dieser Anteil bei Einkommen unter 2.000 Euro lediglich bei 26 %. 
Um Chancengleichheit zu gewährleisten und den individuellen sowie gesellschaftlichen Nutzen von Erwachsenenbildung voll auszuschöpfen, ist es wichtig, den Zugang zu Weiterbildungsangeboten für einkommensschwächere Haushalte zu verbessern. Über den Zugang zu Bildungsangeboten hinaus ist es auch wichtig, dass diese an die individuellen Bedürfnisse, Lebensrealitäten und beruflichen Herausforderungen der Teilnehmenden angepasst sind, wodurch Motivation, Lernerfolg und die praktische Anwendbarkeit des Wissens erheblich gesteigert werden. Dafür sollten die Teilnehmenden an der Gestaltung der Lerninhalte beteiligt werden.
Wir haben im letzten Jahr 3 Einrichtungen aus dem Bereich Erwachsenenbildung neue Kredite zur Verfügung gestellt. An allen Einrichtungen werden die Teilnehmenden in die Gestaltung der Lerninhalte eingebunden. 2 davon planen aktuell besondere Angebote, um die Zugangsmöglichkeiten einkommensschwacher Haushalte zu verbessern.
Gesunde, lernfördernde Umgebung
Bildungsangebote und kulturelle Aktivitäten sollten in einer sozial und ökologisch verträglichen Umgebung stattfinden.
Wenn wir Immobilien finanzieren, wird in der Regel ein nWert Gutachten („Nachhaltigkeits-Gutachten“) erstellt. Dieses bewertet ökologische und soziale Aspekte der Einrichtung – vom Energiekonzept über die verwendeten Baustoffe bis zur Raum- und Einrichtungsgestaltung, Barrierefreiheit usw. Das Ergebnis wird auf einer Skala von 1-100 dargestellt und in die Kategorien „grundlegend“, „solide“, „gut“, „sehr gut“ und „herausragend“ eingeteilt. Für 13 finanzierte Immobilien wurde letztes Jahr ein nWert Gutachten erstellt. Im Durchschnitt lag das Ergebnis bei 72,7 („gut“). Dabei wurden sogar 15,4 % der bewerteten Immobilien als „sehr gut“ und 46,2 % „herausragend“ eingestuft.
Bildungsangebote und kulturelle Aktivitäten sollten in einer sozial und ökologisch verträglichen Umgebung stattfinden.
 
                
            Um zukunftsfähig aufgestellt zu sein, spielen auch nachhaltige Energiekonzepte und die Auswahl umweltfreundlicher Baustoffe im Bildungsbereich eine Rolle. Gleichzeitig stehen freie Schulen nicht nur aufgrund der gestiegenen Baukosten vor großen Herausforderungen: Die wachsende Komplexität der Anforderungen – die Weiterentwicklung pädagogischer Konzepte, ökologische Standards, Inklusion, Digitalisierung und behördliche Vorgaben – führt zu erheblichen Investitionsbedarfen, deren Refinanzierung oft nicht eindeutig geregelt ist. Obwohl langfristige Einsparungen, beispielsweise durch energieeffiziente Gebäude oder erneuerbare Energien, möglich sind, bleibt die anfängliche Finanzierung insbesondere für Schulen in freier Trägerschaft eine große Hürde. Dies erfordert angepasste Fördermodelle und verlässliche Finanzierungswege, um nachhaltige Bildungsräume für kommende Generationen zu sichern.
Auch hier wollen wir unseren Beitrag leisten. Dazu haben wir im letzten Jahr gemeinsam mit dem Kompetenzcenter Erneuerbare Energien an Veranstaltungen teilgenommen und Workshops organisiert rund um das Thema Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Wir möchten durch Wissensaustausch und -aufbau und gezielte Vernetzung, bspw. auch mit Projektierern von erneuerbare Energieanlagen, praxisnahe Lösungsansätze und Umsetzungsmöglichkeiten unterstützen und begleiten. Darüber hinaus gehen wir auch verstärkt über das Kompetenzcenter Nachhaltige Immobilien in den Austausch mit Baufirmen, die sich bspw. auf Modul-Holzbau spezialisieren, um den Schulbau sowohl unter ökologischen als auch unter wirtschaftlich nachhaltigen Aspekten noch weiter in den Fokus zu stellen.
Der Blick auf die Ergebnisse der nWert Gutachten aus dem letzten Jahr zeigt, dass unsere Kund*innen vieles selbst anstoßen und bewegen.
Ein anderer, nicht unwesentlicher Aspekt an Bildungseinrichtungen ist das Essensangebot. Ein gesundes und abwechslungsreiches Angebot ist entscheidend für das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der Schüler*innen. Bio-regionales Essen spielt dabei eine besonders wichtige Rolle, da es nicht nur die Gesundheit fördert, sondern u.a. auch durch den Verzicht auf Pestizide und den Transportaufwand einen positiven Einfluss auf die Umwelt hat. Zudem hat ein entsprechendes Angebot auch eine Vorbildfunktion, indem Kinder schon früh lernen, dass eine nachhaltige Ernährung sowohl ökologisch als auch gesundheitlich sinnvoll sind.
71,8 % der von uns 2024 finanzierten Bildungseinrichtungen stellen ein Essensangebot aus biologischen oder bio-regionalen Lebensmitteln bereit.
Angebot biologischer & regionaler Lebensmittel bei 2024 finanzierten Bildungseinrichtungen
Kulturelle Vielfalt & Kreativität
In einer vielfältigen, friedlichen und toleranten Gesellschaft wird das freie Geistesleben und die Entwicklung der geistigen, kulturellen und künstlerischen Fähigkeiten gefördert.
Im letzten Jahr haben wir 5 Einrichtungen aus dem Bereich Kunst, Kultur und Weltanschauung finanziert. Diese tragen auf ganz unterschiedliche Weise zur kulturellen und künstlerischen Vielfalt in unserer Gesellschaft bei.
In einer vielfältigen, friedlichen und toleranten Gesellschaft wird das freie Geistesleben und die Entwicklung der geistigen, kulturellen und künstlerischen Fähigkeiten gefördert.
