Stakeholder
In diesem Kapitel beschreiben wir, wie wir auf unsere Stakeholder, insbesondere Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette, betroffene Gemeinschaften und Kund*innen, wirken und wie diese auf uns wirken. Dazu geben wir einen Einblick in Konzepte, Ziele, Maßnahmen und Kennzahlen.
Viel Spaß beim Lesen!
Einleitung
Als GLS Bank leben wir das genossenschaftliche Solidaritätsprinzip und arbeiten national sowie international mit Banken, Kund*innen, Verbänden, NGOs und vielen mehr zusammen. Unsere Zusammenarbeit gründet auf der Wahrnehmung als Gemeinschaft, welche eine weitere Grundlage einer intakten Beziehung zu unseren Anspruchsgruppen darstellt. Elementar dazu sind eine gemeinsame Wertebasis und Motivation für eine sozial-ökologische Transformation, damit eine erfolgreiche Zusammenarbeit gelingen kann.
Wir richten uns an Menschen, die ökologische, soziale oder kulturelle Ziele verfolgen und unsere Gesellschaft aktiv mitgestalten wollen. Mit diesen entwickeln wir gemeinsam neue Formen der Bankarbeit, die von Solidarität und Verantwortung für unsere Mitwelt bestimmt werden. Wir arbeiten mit Menschen und Organisationen zusammen, die ebenso wie wir gesellschaftlich aktiv sind und für sich und andere, unabhängig von Herkunft und Weltanschauung, Verantwortung übernehmen. Diese Beziehungen sind von Zuverlässigkeit, Ideenreichtum und Leistungsbereitschaft geprägt.
Unter Stakeholdern verstehen wir juristische oder natürliche Personen, die in beträchtlichem Maße von Aktivitäten, Angeboten, Dienstleistungen und deren Herstellung durch die GLS Bank betroffen sind oder diese beeinflussen. Die wichtigsten Stakeholder unseres Unternehmens sind Mitglieder, Mitarbeiter*innen, Kund*innen, Vertragspartner*innen sowie die Menschen im regionalen Umfeld unserer Standorte. Als sozial und ökologisch orientiertes Unternehmen ist uns ein vertrauensvolles und transparentes Miteinander sehr wichtig.
Die GLS Bank wirkt vielfältig auf die Gesellschaft ein und ist selbst vielfältigen Einflüsse aus dem gesellschaftlichen Umfeld ausgesetzt.
Wir berichten im Folgenden zu den drei externen Stakeholdergruppen Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette, von unserem Kerngeschäft betroffene Gemeinschaften und Kund*innen. Die Stakeholdergruppe der Mitarbeitenden wird unter Menschen beschrieben.
Diese Angaben beziehen sich auf ESRS SBM-3, S2.SBM-3, S3.SBM-3 und S4-SBM-3: Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell. Weitere Details sind im nichtfinanziellen Bericht 2024 enthalten.
Im Rahmen unserer Wesentlichkeitsanalyse haben wir für die wesentlichen Themen positive und negative Auswirkungen, die von uns auf unsere Stakeholder wirken, sowie Risiken und Chancen, die sich durch Stakeholder für uns ergeben, gesammelt. Zu diesen Auswirkungen, Risiken und Chancen geben wir im Folgenden einen Überblick.
Konzepte zum Umgang mit den Auswirkungen, Risiken und Chancen
Diese Angaben beziehen sich auf ESRS MDR-P und ESRS S2-1, ESRS S3-1 und ESRS S4-1: Konzepte im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette, betroffenen Gemeinschaften und Kund*innen. Weitere Details sind im nichtfinanziellen Bericht 2024 enthalten.
Es braucht Strategien und Konzepte, um negative Auswirkungen zu minimieren, positive Auswirkungen zu stärken, Risiken angemessen zu begegnen und Chancen zu nutzen. Einige unserer Konzepte stellen wir hier vor.
Ziele und Maßnahmen zum Umgang mit den Auswirkungen, Risiken und Chancen
Um insbesondere die negativen Auswirkungen und Risiken steuern zu können, setzen wir uns regelmäßig Nachhaltigkeitsziele. In der Zielsetzung orientieren wir uns an globalen planetaren Grenzen und sozialen Fundamenten. Um sicherzustellen, dass wir das Ziel erreichen können, führen wir verschiedene Maßnahmen durch. Im Folgenden sind die Ziele und Maßnahmen aus dem Jahr 2024 beschrieben.
Diese Angaben beziehen sich auf ESRS MDR-A, ESRS MDR-T, ESRS S2-5, ESRS S2-4, ESRS S3-5, ESRS S3-4. ESRS S4-5 und ESRS S4-4: Ziele und Maßnahmen zu den Themen Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette, betroffene Gemeinschaften und Kund*innen. Weitere Details sind im nichtfinanziellen Bericht 2024 enthalten.
Planetare Grenzen und soziale Fundamente
Für Stakeholder müssen die sozialen Fundamente und ökologischen Schwellenwerte gewahrt werden, um allen Menschen ein Leben im sicheren Raum zwischen den Fundamenten und Schwellenwerten zu ermöglichen.
Eine umfassende Berücksichtigung aller betroffenen Stakeholder ist außerdem notwendig, um planetare Grenzen zu wahren.
Ziele und Maßnahmen zum Thema Faire und sichere Arbeitsbedingungen in der Wertschöpfungskette
Derzeit existiert kein Nachhaltigkeitsziel zur Sicherstellung der Sorgfaltspflichten bzgl. Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette. Es ist nicht geplant ein entsprechendes Ziel zu formulieren. Durch die Überwachung von Kontroversen bzgl. unserer Kreditnehmer*innen bzw. investierten Unternehmen überwachen wir laufend, dass Menschenrechte in unserer nachgelagerten Wertschöpfungskette berücksichtigt werden.
In 2024 wurden neben dem Umsetzungsprojekt zur Erfüllung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes keine konkreten Maßnahmen zur Sicherstellung der Sorgfaltspflichten bzgl. Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette umgesetzt.
Ziele und Maßnahmen zum Thema Sozialer Einfluss auf Regionen
Ziel: Finanzierung von bezahlbarem Wohnraum über die Erzielung einer durchschnittlichen Miete auf Marktniveau (+/- 10 %) in der Branche Wohnen
Das Ziel zur Erzielung einer durchschnittlichen Miete auf Marktniveau (+/- 10 %) zahlt darauf ein, dass kein Wohnraum durch die GLS Bank finanziert wird, der deutlich über den durchschnittlichen Mieten liegt und bezahlbarer Wohnraum gefördert wird. Das festgelegte Zielniveau ist eine Abweichung von 0 % der durchschnittlichen Miete auf Marktniveau, bezogen auf die im Jahr 2024 finanzierten Projekte in Summe. Das Zielniveau wird jährlich evaluiert.
Das Ziel gilt für das Firmenkundenkreditgeschäft der GLS Bank, insb. die Branche Wohnen. Es wird das jeweilige Berichtsjahr bewertet und kein gesondertes Basisjahr festgelegt. Das Ziel gilt für 2024. Es gibt keine Zwischen- oder Etappenziele. Die Grundlage der Berechnung der Abweichung basiert auf dem aktuellsten zur Verfügung stehenden Mietspiegel auf Postleitzahlebene.
Die Datenquelle zur Berechnung der Zielerreichung ist das Wirkungstransparenzportal. Das Zielniveau basiert nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Externe Stakeholder wurden nicht in die Zielsetzung einbezogen. Das Ziel wurde im Berichtsjahr nicht angepasst.
Die IST-Mieten lagen bei 2024 (re-) finanzierten Wohnprojekten und -genossenschaften zu 93,3 % auf oder unter dem Marktniveau.
Die Überwachung erfolgt durch ein quartalsbasiertes Reporting, das den zuständigen Abteilungsleitenden zur Verfügung gestellt wird. Gespräche zur Zielerreichung finden zwischen der Abteilungsleitung und dem Team statt, insbesondere sofern Handlungsbedarf zur Zielerreichung besteht.
Folgende Maßnahme wurde in 2024 zur Zielerreichung umgesetzt:
Ziel: Finanzierung von mindestens 12 Projekten unter Bürgerbeteiligung in der Branche Erneuerbare Energien
Um bei den Finanzierungen in der Branche Erneuerbare Energien eine Bürgerbeteiligung zu forcieren, wird für dieses Ziel der Beteiligungsanteil lokaler Bürger*innen an den Eigenmitteln der Projektgesellschaft gemessen. Das festgelegte Zielniveau sind 12 Projekte unter Bürgerbeteiligung in 2024. Das Zielniveau wird jährlich evaluiert.
Das Ziel gilt für das Firmenkundenkreditgeschäft der GLS Bank, insb. die Branche Erneuerbare Energien. Es wird das jeweilige Berichtsjahr bewertet und kein gesondertes Basisjahr festgelegt. Das Ziel gilt für 2024. Es gibt keine Zwischen- oder Etappenziele.
Die Datenquelle zur Berechnung der Zielerreichung ist das Wirkungstransparenzportal. Das Zielniveau basiert nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Externe Stakeholder wurden nicht in die Zielsetzung einbezogen. Das Ziel wurde im Berichtsjahr nicht angepasst.
Eine entsprechende Bürgerbeteiligung konnte in 8 Fällen erzielt werden.
Die Überwachung erfolgt durch ein quartalsbasiertes Reporting, das den zuständigen Abteilungsleitenden zur Verfügung gestellt wird. Gespräche zur Zielerreichung finden zwischen der Abteilungsleitung und dem Team statt, insbesondere sofern Handlungsbedarf zur Zielerreichung besteht.
Folgende Maßnahme wurde in 2024 zur Zielerreichung umgesetzt:
Ziel: Finanzierung von Immobilienprojekten in der Branche Wohnen, wovon mindestens 75 % demokratische Miet- und Verwaltungsstrukturen in der Satzung bzw. Nutzungsvertrag/ Generalmietvertrag festgelegt haben
Das Ziel der Finanzierung von Immobilienprojekten in der Branche Wohnen, die demokratische Miet- und Verwaltungsstrukturen der Satzung bzw. Nutzungsvertrag/ Generalmietvertrag haben, zahlt darauf ein, die Mitbestimmung von Mieter*innen in den finanzierten Immobilienprojekten zu stärken. Das festgelegte Zielniveau sind 75 % der Neufinanzierungen von Immobilienprojekten in 2024. Das Zielniveau wird jährlich evaluiert.
Das Ziel gilt für das Firmenkundenkreditgeschäft der GLS Bank, insb. die Branche Wohnen. Es wird das jeweilige Berichtsjahr bewertet und kein gesondertes Basisjahr festgelegt. Das Ziel gilt für 2024. Es gibt keine Zwischen- oder Etappenziele.
Die Datenquelle zur Berechnung der Zielerreichung ist das Wirkungstransparenzportal. Das Zielniveau basiert nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Externe Stakeholder wurden nicht in die Zielsetzung einbezogen. Das Ziel wurde im Berichtsjahr nicht angepasst.
70 % der in 2024 finanzierten Immobilienprojekte weisen demokratische Miet- und Verwaltungsstrukturen in der Satzung bzw. Nutzungsvertrag/ Generalmietvertrag auf.
Die Überwachung erfolgt durch ein quartalsbasiertes Reporting, das den zuständigen Abteilungsleitenden zur Verfügung gestellt wird. Gespräche zur Zielerreichung finden zwischen der Abteilungsleitung und dem Team statt, insbesondere sofern Handlungsbedarf zur Zielerreichung besteht.
Folgende Maßnahme wurde in 2024 zur Zielerreichung umgesetzt:
Ziel: Finanzierung von 4.400 neuen oder bestandsgesicherten Bildungsplätzen in der Branche Bildung und Kultur
Das Ziel der Finanzierung von neuen oder bestandsgesicherten Bildungsplätzen soll sicherstellen, dass dem Zukunftsbild der GLS Bank entsprechende Bildungsplätze gesichert oder neu geschaffen werden. Das festgelegte Zielniveau sind 4.400 neue oder bestandsgesicherte Bildungsplätze. Das Zielniveau wird jährlich evaluiert.
Das Ziel gilt für das Firmenkundenkreditgeschäft der GLS Bank, insb. die Branche Bildung und Kultur. Es wird das jeweilige Berichtsjahr bewertet und kein gesondertes Basisjahr festgelegt. Das Ziel gilt für 2024. Es gibt keine Zwischen- oder Etappenziele.
Die Datenquelle zur Berechnung der Zielerreichung ist das Wirkungstransparenzportal. Das Zielniveau basiert nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Externe Stakeholder wurden nicht in die Zielsetzung einbezogen. Das Ziel wurde im Berichtsjahr nicht angepasst.
Im Jahr 2024 konnten in der Branche Bildung und Kultur 7.158 neue oder bestandsgesicherte Bildungsplätze finanziert werden.
Die Überwachung erfolgt durch ein quartalsbasiertes Reporting, das den zuständigen Abteilungsleitenden zur Verfügung gestellt wird. Gespräche zur Zielerreichung finden zwischen der Abteilungsleitung und dem Team statt, insbesondere sofern Handlungsbedarf zur Zielerreichung besteht.
Folgende Maßnahme wurde in 2024 zur Zielerreichung umgesetzt:
Ziel: Finanzierung von 3.500 neuen oder bestandsgesicherten Plätzen in der Branche Soziales und Gesundheit
Das Ziel der Finanzierung von neuen oder bestandsgesicherten Plätzen in der Branche Soziales und Gesundheit soll sicherstellen, dass dem Zukunftsbild der GLS Bank entsprechende Plätze im Bereich Soziales und Gesundheit gesichert oder neu geschaffen werden. Das festgelegte Zielniveau sind 3.500 neue oder bestandsgesicherte Plätze in der Branche Soziales und Gesundheit. Das Zielniveau wird jährlich evaluiert.
Das Ziel gilt für das Firmenkundenkreditgeschäft der GLS Bank, insb. die Branche Soziales und Gesundheit. Es wird das jeweilige Berichtsjahr bewertet und kein gesondertes Basisjahr festgelegt. Das Ziel gilt für 2024. Es gibt keine Zwischen- oder Etappenziele.
Die Datenquelle zur Berechnung der Zielerreichung ist das Wirkungstransparenzportal. Das Ziel beruht nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Externe Stakeholder wurden nicht in die Zielsetzung einbezogen. Das Ziel wurde im Berichtsjahr nicht angepasst.
Im Jahr 2024 konnten in Soziales und Gesundheit 1.494 neue oder bestandsgesicherte Plätze finanziert werden.
Die Überwachung erfolgt durch ein quartalsbasiertes Reporting, das den zuständigen Abteilungsleitenden zur Verfügung gestellt wird. Gespräche zur Zielerreichung finden zwischen der Abteilungsleitung und dem Team statt, insbesondere sofern Handlungsbedarf zur Zielerreichung besteht.
Folgende Maßnahme wurde in 2024 zur Zielerreichung umgesetzt:
Übergreifende Ziele und Maßnahmen
Ziel: Erzielung eines durchschnittlichen nWert-Scores von 70 in den neuen Finanzierungen der Branche Wohnen
Durch das Ziel wird der Anspruch der GLS Bank an die Nachhaltigkeit der Immobilien in der Branche Wohnen konkretisiert. Das festgelegte Zielniveau ist ein durchschnittlicher nWert-Score von 70 bei den in 2024 finanzierten Immobilien. Das Zielniveau wird jährlich evaluiert.
Das Ziel gilt für das Firmenkundenkreditgeschäft der GLS Bank, insb. die Branche Wohnen. Es wird das jeweilige Berichtsjahr bewertet und kein gesondertes Basisjahr festgelegt. Das Ziel gilt für 2024. Es gibt keine Zwischen- oder Etappenziele. Die Datenquelle zur Berechnung der Zielerreichung ist das Wirkungstransparenzportal.
nWert ist das Ergebnis der Nachhaltigkeitsbewertung (Gutachten) der Immobilie durch die GLS Immowert und ist ein numerischer Wert auf einer Skala von 1-100. Die Nachhaltigkeitsbewertung mithilfe des nWert-Gutachtens beruht nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Externe Stakeholder wurden nicht in die Zielsetzung einbezogen. Das Ziel wurde im Berichtsjahr nicht angepasst.
In 2024 wurde ein durchschnittlicher nWert-Score von 67,2 erreicht.
Die Überwachung erfolgt durch ein quartalsbasiertes Reporting, das den zuständigen Abteilungsleitenden zur Verfügung gestellt wird. Gespräche zur Zielerreichung finden zwischen der Abteilungsleitung und dem Team statt, insbesondere sofern Handlungsbedarf zur Zielerreichung besteht.
Folgende Maßnahme wurde in 2024 zur Zielerreichung umgesetzt:
Ziel: Finanzierung von Immobilienprojekten mit einem durchschnittlichen nWert Score von 65 in der Branche Soziales und Gesundheit
Durch das Ziel wird der Anspruch der GLS Bank an die Nachhaltigkeit der Immobilien in der Branche Soziales und Gesundheit konkretisiert. Das festgelegte Zielniveau ist ein durchschnittlicher nWert-Score von 65 bei den in 2024 finanzierten Immobilien. Das Zielniveau wird jährlich evaluiert.
Das Ziel gilt für das Firmenkundenkreditgeschäft der GLS Bank, insb. Immobilienfinanzierungen in der Branche Soziales und Gesundheit. Es wird das jeweilige Berichtsjahr bewertet und kein gesondertes Basisjahr festgelegt. Das Ziel gilt für 2024. Es gibt keine Zwischen- oder Etappenziele. Die Datenquelle zur Berechnung der Zielerreichung ist das Wirkungstransparenzportal.
nWert ist das Ergebnis der Nachhaltigkeitsbewertung (Gutachten) der Immobilie durch die GLS Immowert und ist ein numerischer Wert auf einer Skala von 1-100. Die Nachhaltigkeitsbewertung mithilfe des nWert-Gutachtens beruht nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Externe Stakeholder wurden nicht in die Zielsetzung einbezogen. Das Ziel wurde im Berichtsjahr nicht angepasst.
In 2024 wurde ein durchschnittlicher nWert-Score von 63,0 erreicht.
Die Überwachung erfolgt durch ein quartalsbasiertes Reporting, das den zuständigen Abteilungsleitenden zur Verfügung gestellt wird. Gespräche zur Zielerreichung finden zwischen der Abteilungsleitung und dem Team statt, insbesondere sofern Handlungsbedarf zur Zielerreichung besteht.
Folgende Maßnahme wurde in 2024 zur Zielerreichung umgesetzt:
Ziel: Finanzierung von Immobilienprojekten mit einem durchschnittlichen nWert-Score von 68 in der Branche Bildung und Kultur
Durch das Ziel wird der Anspruch der GLS Bank an die Nachhaltigkeit der Immobilien in der Branche Bildung und Kultur konkretisiert. Das festgelegte Zielniveau ist ein durchschnittlicher nWert-Score von 68 bei den in 2024 finanzierten Immobilien. Das Zielniveau wird jährlich evaluiert.
Das Ziel gilt für das Firmenkundenkreditgeschäft der GLS Bank, insb. Immobilienfinanzierungen in der Branche Bildung und Kultur. Es wird das jeweilige Berichtsjahr bewertet und kein gesondertes Basisjahr festgelegt. Das Ziel gilt für 2024. Es gibt keine Zwischen- oder Etappenziele. Die Datenquelle zur Berechnung der Zielerreichung ist das Wirkungstransparenzportal.
nWert ist das Ergebnis der Nachhaltigkeitsbewertung (Gutachten) der Immobilie durch die GLS Immowert und ist ein numerischer Wert auf einer Skala von 1-100. Die Nachhaltigkeitsbewertung mithilfe des nWert-Gutachtens beruht nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Externe Stakeholder wurden nicht in die Zielsetzung einbezogen. Das Ziel wurde im Berichtsjahr nicht angepasst.
In 2024 wurde ein durchschnittlicher nWert-Score von 72,7 erreicht.
Die Überwachung erfolgt durch ein quartalsbasiertes Reporting, das den zuständigen Abteilungsleitenden zur Verfügung gestellt wird. Gespräche zur Zielerreichung finden zwischen der Abteilungsleitung und dem Team statt, insbesondere sofern Handlungsbedarf zur Zielerreichung besteht.
Zur Zielerreichung wurde folgende Maßnahme durchgeführt:
Ziel: Finanzierung von Unternehmen in der Branche Nachhaltige Wirtschaft, von denen mindestens 50 % ein Konzept zur betrieblichen Mobilitätswende haben
Durch das Ziel wird der Anspruch an Nachhaltigkeit durch die betriebliche Mobilität der Unternehmen, die in der Branche finanziert werden, konkretisiert und mit einem für das Konzept relevanten Zielwert bemessen. Der Zielwert beträgt 50 % der in 2024 finanzierten Unternehmen in der Branche Nachhaltige Wirtschaft. Das Zielniveau wird jährlich evaluiert.
Das Ziel gilt für das Firmenkundenkreditgeschäft der GLS Bank, insb. die Branche Nachhaltige Wirtschaft. Es wird das jeweilige Berichtsjahr bewertet und kein gesondertes Basisjahr festgelegt. Das Ziel gilt für 2024. Es gibt keine Zwischen- oder Etappenziele.
Die Datenquelle zur Berechnung der Zielerreichung ist das Wirkungstransparenzportal. Der Indikator beinhaltet verschiedene Umsetzungsmöglichkeiten bezogen auf betriebliches Mobilitätsmanagement (bspw.
Angebot Dienstrad-Leasing, Zuschuss zu ÖPNV, Verzicht auf Flüge <1000 km, etc.). Externe Stakeholder wurden nicht in die Zielsetzung einbezogen. Das Ziel wurde im Berichtsjahr nicht angepasst.
In 2024 wiesen 49,0 % der finanzierten Unternehmen ein Konzept zur betrieblichen Mobilitätswende auf.
Die Überwachung erfolgt durch ein quartalsbasiertes Reporting, das den zuständigen Abteilungsleitenden zur Verfügung gestellt wird. Gespräche zur Zielerreichung finden zwischen der Abteilungsleitung und dem Team statt, insbesondere sofern Handlungsbedarf zur Zielerreichung besteht.
Folgende Maßnahme wurde zur Zielerreichung umgesetzt:
Ziele und Maßnahmen zum Thema Kund*innen und Mitgliederbeziehung
Zum Thema Kunden- und Mitgliederbeziehung existiert zum aktuellen Zeitpunkt kein Nachhaltigkeitsziel. Auch ohne ein entsprechendes Nachhaltigkeitsziel zu verfolgen, werden passend zu den genannten Strategien und Konzepten Maßnahmen verfolgt. Diese werden im Folgenden beschrieben.
Kennzahlen und weitere Informationen
Verfahren zur Einbeziehung der Stakeholder in Bezug auf Auswirkungen
Diese Angaben beziehen sich auf ESRS S2-2, ESRS S3-2 und ESRS S4-2: Verfahren zur Einbeziehung von Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette, betroffenen Gemeinschaften und Kund*innen. Weitere Daten sind im nichtfinanziellen Bericht 2024 enthalten.
Verfahren zur Behebung negativer Auswirkungen und Kanäle, über die Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette, betroffene Gemeinschaften und Kund*innen Bedenken äußern können
Diese Angaben beziehen sich auf ESRS S2-3, ESRS S3-3 und ESRS S4-3: Verfahren zur Behebung negativer Auswirkungen und Kanäle, über die Bedenken geäußert werden können. Weitere Daten, auch zu den Tochterunternehmen, sind im nichtfinanziellen Bericht 2024 enthalten.
Mitbestimmung
Mitbestimmung und ein fairer Umgang ist uns als GLS Bank sowohl mit unseren Anspruchsgruppen als auch gesamtgesellschaftlich ein großes Anliegen. Für ein hohes Maß an Mitbestimmung achten wir insbesondere auf die Schaffung von Möglichkeiten der Meinungsäußerung, Mitgestaltung und Teilhabe aller Anspruchsgruppen.
Als Genossenschaftsbank liegt Mitbestimmung in unserer DNA. Jedes unserer über 143.300 Mitglieder ist Teileigentümer*in der Bank und hat eine Stimme. In der jährlichen Generalversammlung laden wir alle Mitglieder ein, mit uns in den Dialog einzusteigen und unsere Bank aktiv mitzugestalten. Auf gesellschaftlicher Ebene streben wir dieses Ideal durch unsere Zukunftsbilder an, die von einem starken gesellschaftlichen Zusammenhalt geprägt sind. In der Branche Wohnen bedeutet das zum Beispiel, dass wir das Recht zur Mitbestimmung zu Mietstrukturen, Sanierungen oder Modernisierungen in Mietgebäuden als erstrebenswert erachten.
Werkraum
Raum für Zukunftsgestaltende
Mit dem GLS WerkRaum gibt es mitten in der GLS Hauptverwaltung in Bochum eine Arbeitslandschaft, um die Themen der Regenerativen Wirtschaft voranzutreiben. Die 300m² bieten Raum, um offen auf neue Impulse und neue Lösungen zuzugehen. Und das immer gemeinsam: Projekte, Startups, Initiativen und Mitarbeitende der GLS Bank begegnen sich, um sich zuzuhören, zu widersprechen und zusammen an konkreten Umsetzungen zu arbeiten.
2024 waren es ca. 500-Personen-Arbeitstage pro Monat, in denen die Menschen im WerkRaum an Themen wie Impact Gründungen, Cradle to Cradle und sozialer Teilhabe gearbeitet haben. Insgesamt sind schon über 5000 Menschen miteinander in den Austausch gekommen, um gemeinsam aktiv Zukunft zu gestalten.
Solidarität durch unser Kerngeschäft
Die GLS Bank war schon immer eine gute Adresse für diejenigen, die außerhalb bestehender Schubladen denken wollen und beispielsweise gemeinschaftliche Eigentumsstrukturen schaffen, Leben, Arbeiten und Inklusion zusammendenken oder den Menschen in seiner Ganzheit im Blick haben. Dafür haben wir in unserem Kerngeschäft die Schenkgemeinschaften als besondere Form solidarischen Handelns erfunden: Für größere Vorhaben gemeinnütziger Organisationen, wie beispielsweise die Sanierung eines Vereinsheimes, kann die Finanzierungssumme durch eine Gemeinschaft von Unterstützer*innen aufgebracht werden.
Seit ihrer Gründung 1974 hat die GLS Bank alternative Kreditformen entwickelt, die individuelle und sozial relevante Finanzierungslösungen ermöglichen. Die GLS Bank ist häufig in der Lage, unterfinanzierte, gemeinwohlorientierte Projekte zu begleiten. Beispiele dafür sind:
Geld ist Frauensache
Ja, Frauen tragen besondere finanzielle Risiken. Eine längere Lebenserwartung, der hohe Anteil von Frauen in Care-Berufen und der Gender Pay Gap führen zu einem gegenüber Männern etwas erhöhten Armutsrisiko. Und, ja, Frauen haben im Schnitt ein geringeres Gehalt als Männer und damit auch weniger Rente.
Aber es verändert sich etwas. Frauen kümmern sich heute häufig früher um ihre eigene Absicherung. Sie werden mutiger in der Geldanlage. Und es zeigt sich: Nicht zuletzt wegen der geringeren finanziellen Spielräume gehen Frauen oft umsichtiger und weniger impulsiv bei der Geldanlage vor. Sie legen langfristiger an, rationaler und entscheiden sich bewusst – z.B. für eine nachhaltige Geldanlage. Und sie sind damit erfolgreich. Sie erwirtschaften an der Börse eine etwas höhere Rendite als Männer - so die Ergebnisse einer Auswertung von 1,7 Mio. Kundendepots bei der Consorsbank.
Als GLS bieten wir – z.T. speziell für Frauen – regelmäßig verschiedene Formate an, um konstruktiv mit den eigenen Finanzen umzugehen:
In der „Lernreise Geld“ können Teilnehmer*innen ihr Verhältnis zu Geld hinterfragen und auf neue Füße stellen. Sie bekommen anschließend in digitalen Infoveranstaltungen wichtige Informationen auf dem Weg zur eigenen Geldanlage bzw. Vorsorge. Und schließlich können in digitalen Sprechstunden letzte Fragen geklärt werden. So gelingen Geldanlage & Vorsorge langfristig und nachhaltig.
Immobilienprojekte zur Förderung von Gemeinschaft
Die GLS Bank finanziert bereits seit ihrer Gründung im Jahr 1974 Wohnungsbau. Unser Fokus liegt auf nachhaltigen privaten Wohnprojekten sowie auf gemeinschaftlichem und genossenschaftlichem Wohnen.
Als Bauherrin geht die GLS Bank mit zwei großen Projekten einen Schritt weiter: In Wolfsburg entstehen mit „Woodscraper“ zwei Hochhäuser in Holzhybridbauweise, in Berlin mit „Greenfields Buckow“ ein ganzes Generationenquartier. Trotz schwieriger Marktbedingungen wollen wir zeigen, dass es möglich ist, selbst nachhaltig und bezahlbar zu bauen. Dabei setzen wir auf modularen Holzbau und eine zirkuläre Bauweise.
Wir wollen Wohnraum für alle Menschen und Generationen schaffen, soziale Vielfalt fördern und Menschen Wohnungen anbieten, in denen sie unter gesunden Bedingungen leben können. In Berlin und Wolfsburg entstehen Orte der Begegnung, des Fortschritts und des Miteinander.
Warum haben wir die Projekte auf den Weg gebracht?
Wohnen ist ein menschliches Grundbedürfnis. Unsere Leuchtturmprojekte sind richtungsweisend. Sie zeigen, dass bezahlbare Mieten und klimagerechter, wirtschaftlicher Wohnungsbau möglich sind. Unser Ziel ist es, zum Umdenken anzustoßen und die Bauwende praktisch zu unterstützen.
Langfristige Beziehungen zu unseren Lieferant*innen
Als Dienstleistungsunternehmen haben wir deutlich weniger Lieferant*innen als produzierende Unternehmen. Wir kaufen hauptsächlich IT-Infrastruktur, Lebensmittel, Papier und Büroausstattung ein. Unsere Lieferant*innen wählen wir ebenfalls nach unseren strengen sozial-ökologischen Werten aus. Zusätzlich liegt unsere Priorität darauf, lokale Lieferant*innen zu beauftragen und mit ihnen langfristige Beziehungen aufzubauen.
Die GLS Bank wählt alle Lieferanten auch unter ökologischen Aspekten aus. Wir beschränken uns auf nationale (und in Einzelfällen auf europäische) Zulieferer*innen und Auftragnehmer*innen unter Beachtung der hohen nationalen bzw. europäischen ökologischen Anforderungen. In der Regel ist uns dies aber noch nicht genug und wir erwarten von unseren Lieferant*innen sowie von den über diese bezogenen Waren und Dienstleistungen ein besonders hohes Maß an ökologischer Qualität und Verantwortung. Dazu orientieren wir uns an anerkannten Umweltlabels, sowohl für die Lieferant*innen als auch für deren Waren.
Fast alle bezogenen Waren und Dienstleistungen sind mit negativen ökologischen Auswirkungen verbunden. Das gilt bspw. für den Energieverbrauch für deren Erstellung, Verpackung, Transport etc. Unseren ökologischen Fußabdruck in Form von CO2-Emissionen versuchen wir möglichst gering zu halten, indem wir verantwortungsbewusst einkaufen und die ökologischen Auswirkungen bei allen Bestellungen bewerten und berücksichtigen.
Negative Auswirkungen durch Nichteinhaltung gesetzlich vorgeschriebener Grenzwerte in der Lieferkette, die von der GLS Bank verursacht wurden, zu denen sie beigetragen hat oder die mit unseren Aktivitäten, Angeboten oder Dienstleistungen als Folge ihrer Beziehungen zu einem Lieferanten in Verbindung stehen, sind uns nicht bekannt geworden.
Schutz von Menschenrechten
Der Schutz der Menschenrechte, wie sie in den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte definiert sind, ist im Leitbild und den Anlage- und Finanzierungsgrundsätzen der GLS Bank verankert.
Die GLS Bank engagiert sich zusätzlich aktiv für den Schutz der Menschenrechte. Dazu arbeiten wir eng mit der GLS Treuhand e.V. sowie einem weltweiten Netzwerk sozialer Banken zusammen, der Global Alliance for Banking on Values (GABV).
Bei der Kreditvergabe, der Auswahl und Finanzierung von Eigenanlagen und im Wertpapiergeschäft werden die allgemeinen Menschenrechte berücksichtigt. Geschäfte mit Vertragspartner*innen, die die Menschenrechte im In- oder Ausland verletzen, sind von uns unerwünscht.
Für die Einhaltung unserer Grundsätze verwenden wir sowohl im Kredit- als auch im Wertpapiergeschäft Ausschluss- und Positivkriterien, mit denen wir die Geschäfte auch im Bestand überwachen, für den Fall, dass neue Kontroversen bekannt werden. Diese Anlage- und Finanzierungsgrundsätze und grundlegende Zweifelsfragen werden in Ausschüssen (Anlageausschuss, Kreditausschuss) beraten und festgelegt.
Ein Risiko besteht darin, dass mittelbare Menschenrechtsverletzungen durch nachgelagerte Lieferanten oder Vertragspartner*innen schwer erkennbar sind. Das gilt besonders dann, wenn diese wiederum auf Vertragspartner*innen im außereuropäischen Ausland zurückgreifen. Mit unseren regionalen Vertragspartner*innen schließen wir keine gesonderten Menschenrechtsvereinbarungen ab.
Wir arbeiten bevorzugt mit Vertragspartner*innen, die wir gut kennen und die unsere Werte teilen. Die Verantwortung für die Einhaltung der Menschenrechte trägt in erster Linie der Vorstand, in zweiter Linie alle Führungskräfte sowie die Mitarbeitenden. Unsere Führungskräfte sind teilweise in Bezug auf Menschenrechtsfragen ausgebildet. Menschenrechtsschulungen für Mitarbeitende werden bei Bedarf vereinbart.
Die Einhaltung nationaler Rechtsvorschriften kontrollieren unsere Beauftragten für Compliance und allgemeine Gleichstellung. Sie berichten unmittelbar an den Vorstand der GLS Bank.
Engagement mit Unternehmen
Der Dialog mit Unternehmen, die wir finanzieren, bzw. in die wir investieren ist uns wichtig. Zum einen dient der Austausch durch Erfragen von Informationen als Entscheidungsgrundlage für unsere inhaltliche Einschät-zung. Zum anderen möchten wir gezielt Impulse setzen, um Unternehmen in einer sozial-ökologischen Ausrichtung zu stärken.
Depot A
Im Rahmen der Investitionen unserer Eigenanlagen fanden im Jahr 2024 vier sozial-ökologische Engagements mit Unternehmen aus den Branchen "Banken und Finanzierung", "Mobilität und Logistik" sowie einer Gebietskörperschaft statt. Thematisiert wurden hier unter anderem:
- allgemeine Rückfragen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung und zu berichteten Daten
- die Integration von Ausschlusskriterien in Green und Sustainability Bond Frameworks
- die Definition & Umsetzung sozial-ökologischer Kriterien in Green und Sustainability Bond Framework Kategorien
- die Veröffentlichung von Treibhausgas-Emissionen (Scope 1- bis Scope 3-Emissionen)
- die Integration sozial-ökologischer Geschäftspraktiken in der Kreditvergabe.
Auf Basis des Engagements fand eine Entfernung aus dem Anlageuniversum statt.
Eine Abstimmungspolitik für Aktionärsversammlungen gibt es nicht, da keine Einzelaktieninvestitionen vorhanden sind.
Depot B
Im Wertpapiergeschäft gibt es zwei Stränge. Das eigene Engagement durch das Team Nachhaltigkeitsresearch der GLS Investments (mehr Informationen im Wirkbericht der GLS Investments) und die Ausübung der Stimmrechte für unsere Fonds über die Universal Investment. Hierfür haben wir die Ausübung des Stimmrechts nach der ESG Policy von Glass Lewis beauftragt (siehe Dokument zur Stimmrechtsausübung pro Fonds).
Darüber hinaus ist die GLS Investments GmbH seit Februar 2023 bei den Shareholders for Change Mitglied und erhöht so unseren Hebel gemeinsam mit anderen institutionellen Anleger*innen im sozial-ökologischen Engagement von Unternehmen.
Kreditbereich
Im Kreditbereich wird bei jeder Finanzierungsanfrage die Haltung des Unternehmens, sowie der sozial-ökologische Nutzen eines Projektes thematisiert. Nur so können wir die Einhaltung unserer Ausschluss- und Positivkriterien gewährleisten.
Über die regulären Gespräche zu sozial-ökologischen Themen bei Finanzierungsanfragen hinaus, fanden im Jahr 2024 24 Engagements im Rahmen der inhaltlichen Kreditvorabstimmung statt, welche zum Einen schriftlich, bzw. telefonisch durch die Firmenkundenbetreuung durchgeführt wurden, zum Anderen persönlich gemeinsam mit der Stabsstelle Strategie und Entwicklung.
Beendigung der Finanzierung von Unternehmen aufgrund von inhaltlichen Kontroversen
Im Jahr 2024 wurden vier Kreditengagements aufgrund sozial-ökologischer Kontroversen beendet bzw. nicht ausgebaut. Ein weiteres Kreditengagements wurde unter Auflagen fortgeführt. Hintergrund ist, dass auf Basis, der uns zur Verfügung stehenden Informationen eine schwere Kontroverse oder ein Verstoß gegen unsere Ausschlusskriterien bei den vier von uns finanzierten Unternehmen während eines laufenden Kreditengagements bekannt wurde. Dies unterstreicht unsere sorgfältige Prüfung und Güterabwägung bei Finanzierungsanfragen. Die 24 Fälle werden folgend aufgelistet:
Projekt/Unternehmen | Thema | Ergebnis |
|---|---|---|
PV-Freiflächenanlage | Flächenkonkurrenz Landwirtschaft | Glaubwürdiges Biodiversitäts-Konzept mit Schafbeweidung à Befürwortung |
Landwirtschaftsbetrieb | Fehlende Biozertifizierung | Offenlegung von Unterlagen bestätigten das Wirtschaften nach ökologischen Standards à Befürwortung |
PV-Freiflächenanlage | Hohe Bodenpunkte | Positives überwiegt, da Randstreifen Autobahn und Bürgerbeteiligung geplant à Befürwortung |
Landwirtschaftsbetrieb | Vorwurf d. Kooperation mit Akteur, welchem Antisemitismus und Rassismus vorgeworfen wird | Glaubwürdige Distanzierung und Ausschluss geschäftlicher Zusammenarbeit mit kontroversem Akteur à Fortsetzung mit Auflagen |
Gewerbeimmobilie | Bau von Garagen mit PV-Aufdach | Vorliegendes Konzept nicht überzeugend à Ablehnung |
PV-Freiflächenanlage | Kontroverser Gesellschafter kauft bereits finanzierte Anlage | Kritischer Akteur, aber kein negativer Einfluss auf Projekt erwartbar à Fortsetzung d. Geschäftsbeziehung |
Sportverein | Problematik d. Leistungs- und Profisports | Glaubwürdiges Konzept zum Schutz von Kindern und Jugendlichen à Befürwortung |
Nahwärmeprojekt | Biomasse möglicherweise aus nicht-nachhaltigen Quellen | Einsatz Reststoffen und Abwärme à Befürwortung |
EE-Anlagenbetrieb | Übernahme durch äußerst kontroversen Gesellschafter | Beendigung der Geschäftsbeziehung für Unternehmensfinanzierungen |
Kulturbetrieb | Vorwurf sexueller Belästigung | Unangemessener Umgang und fehlende Einsicht à Ablehnung |
EE-Projektierung | Gespräch über fehlenden ökologischen Leitfaden bei PV-FFA | Projektierer möchte zukünftig sich stärker an ökologischen Leitfäden orientieren |
Biokunststoff-Produktion | Biomasse möglicherweise aus nicht-nachhaltigen Quellen | Nachweise für Einsatz von Rest- und Abfallstoffen geliefert à Befürwortung |
PV-Freiflächenanlage | Fläche gem. Länderöffnungsklausel, fehlender ökol. Leitfaden | Projektierer mit Fokus auf Bürgerenergie, Kriterien des Projekts entsprechen ökol. Leitfäden à Befürwortung |
Schule in privater Trägerschaft | Verletzung von Aufsichtspflichten | Umfassende Aufarbeitung, Personalwechsel und neu entwickeltes Schutzkonzept à Befürwortung |
Kunststoffverarbeitung | Umstellung auf Biokunststoff | Einsatz von PLA, fehlendes glaubwürdiges Gesamtkonzept à Ablehnung |
Hersteller von Elektrogeräten | Herstellung in Land mit Menschenrechtsvorwürfen | Offenlegung der Lieferkette, Monitoring und Maßnahmen à Befürwortung |
PV-Freiflächenanlage | Flächenkonkurrenz Landwirtschaft | Konzept mit Bürgerstrommodell und festg. Tierbeweidung à Befürwortung |
Batterie-Speicherprojekt | Kontroverser Gesellschafter | Großspeicher mit hohem Nutzen zum Netzausgleich, kein Widerstand aus Bevölkerung à Befürwortung |
Wohnungsbaugesellschaft | Umweltrisiken bei Schwestergesellschaft | Bedenken konnten ausgeräumt werden. UN selbst schafft bezahlbaren Wohnraum und treibt energetische Gebäudesanierung voran à Befürwortung |
Abwasserverwertung | Mögliches kontroverses Anwendungsfeld Chemieindustrie | Bedenken konnten ausgeräumt werden. Auftraggeber für Projekt ist Kommune mit durchschn. Abwasserbelastung à Befürwortung |
IT-Dienstleistungen | Fahrzeugflotte mit Verbrennern | Vorlage eines glaubwürdigen Mobilitätskonzepts mit Bahncard 100 und kontinuierlichem Ausbau der E-Flotte für Mitarbeiter*innen à Befürwortung |
PV-Freiflächenanlage | Gesellschafter im Bereich Biomasse tätig | Projekt unabhängig von kontroversem Geschäftsfeld à Befürwortung |
Analyse von Umweltdaten | Zusammenarbeit mit kontroversen Branchen | Gefahr der Manifestierung bestehender Geschäftspraktiken statt Transformation des Geschäftsfreldes à Ablehnung |
Leasing medizinischer Geräte | Dienstleister auch im Bereich fossile Infrastruktur tätig | Klare Abgrenzung zwischen zu finanzierenden medizinischen Geräten und kontroversen Anwendungsbereichen à Befürwortung |
Das Thema Stakeholder wird auch über unsere Risikoinventur jährlich bewertet. Mehr zur Risikoinventur berichten wir hier.